Beim Tag der offenen Tür am Stützpunkt in der Robert-Bosch-Straße herrschte am Sonntag reger Betrieb.

Bensheim. Einmal mehr erwies sich die Freiwillige Feuerwehr Bensheim-Mitte am Sonntag als perfekter Gastgeber. Beim Tag der offenen Tür auf dem Stützpunkt an der Robert-Bosch-Straße herrschte den ganzen Tag ein emsiges Treiben, denn sowohl für die Bensheimer als auch für die Gäste ist dieser alljährliche Termin im September eine gern genutzte Möglichkeit, die Küche kalt zu lassen. Auch hat sich der Tag der offenen Tür in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Familienfest entwickelt, denn gerade den zahlreichen Kindern wurde neben viel Spaß und Unterhaltung auch Action geboten.

Während des ganzen Tages zeigten sowohl die Einsatzabteilung als auch die Jugendfeuerwehr bei verschiedenen Übungen, warum das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr wichtig, aber auch interessant ist. Sei es die Personenrettung aus einem verunfallten Auto, der Umgang mit einem verunglückten Gefahrgutlaster oder das spektakuläre „Einfangen“ einer Gasflamme. Auch was bei einer Fettbrandexplosion zu tun ist, oder bei einem brennenden Papierkorb beziehungsweise Mülleimer, war zu sehen. Bei allen Demonstrationen bildeten sich immer große Zuschauermengen, wobei vor allem die jüngeren Gäste sehr beeindruckt waren.

Auf der großen Wiese am Stützpunkt war außerdem wieder ein Spieleparcours aufgebaut, dessen erfolgreicher Durchlauf mit etwas Losglück mit einer besonderen Attraktion verbunden war. Im Verlauf des Tages erhielten insgesamt 24 Kinder die Möglichkeit, mit der großen Drehleiter einen Blick aus luftiger Höhe auf das Geschehen am Boden zu werfen. Auch der ausgestellte Fuhrpark der Feuerwehr zeigte das rege Interesse der Besucher an den hochwertigen Einsatzfahrzeugen.

Für Speis und Trank war wieder bestens gesorgt, auch wenn zu den Hauptessenszeiten an Bon-Kassen und Ausgabestellen aufgrund der langen Schlangen Geduld gefragt war. Mit ihrem umfangreichen Angebot war die Feuerwehr aber bestens gerüstet, denn es gab neben dem beliebten Eintopf, von dem nichts übrigblieb, sowie Bratwurst und Pommes auch Falafel und Gyros mit Zaziki. Am Nachmittag kam im Florianscafé noch ein vielfältiges hausgemachtes Kuchenangebot dazu, das von den Angehörigen der Brandschützer gespendet wurde. Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Stefan Fasser, ging von rund 2000 Hauptgerichten aus, die am Sonntag über die Theke gingen.

Aus aktuellem Anlass war der diesjährige Tag der offenen Tür mit einer besonderen Aktion verbunden. Wegen der aktuellen Hochwasserkatastrophe in der polnischen Partnerstadt Klodzko hatte der Deutsch-Polnische Freundschaftskreis um Vorsitzenden Hans Seibert die Gelegenheit genutzt, mit einem Infostand auf die schwierige Situation in Klodzko aufmerksam zu machen und mit einem umfunktionierten Vogelhäuschen aus der Auerbacher Behinderten-Werkstatt um Spenden gebeten.

Unterstützt wurde die Aktion auch von Bürgermeisterin Christine Klein, die sich ebenfalls am Stand einfand und ein weiteres Spendenhäuschen mitbrachte. Beide waren am Abend gut gefüllt. Im Hintergrund hatte auch die Feuerwehr Bensheim-Mitte eine eigene Spendenaktion gestartet. Wie von Wehrführer Alexander Merk zu hören war, gibt es gute Kontakte zu den Kameraden der Feuerwehr Klodzko-Land, die Unterstützung gebrauchen können. Die Stadt Klodzko selbst hat eine Berufsfeuerwehr.

Der Tag der offenen Tür ist für die Feuerwehr aber auch eine gute Möglichkeit, weitere Bürgerinnen und Bürger für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu interessieren. Das ist am Sonntag mit Hilfe einer besonderen Aktion auch gut gelungen. Jeder, der sich als passives Mitglied bei der Feuerwehr anmeldete, erhielt als Dank dafür einen schönen roten Regenschirm – und davon wurden am Sonntag einige ausgegeben. Mit dem Tag der offenen Tür ist diese Aktion aber nicht beendet. „Bis Ende September wird die Bereitschaft, die Feuerwehr zu unterstützen, mit einem roten Feuerwehr-Schirm belohnt“, so Vorsitzender Fasser.

„Entspannter“ Tag der offenen Tür ganz ohne Einsätze

Insgesamt zeigten sich der Vereinsvorsitzende und Wehrführer Merk am Sonntagabend sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. Anders als im vergangenen Jahr, als die Brandschützer in der Nacht zuvor und auch während des Tages durch Einsätze zusätzlich herausgefordert waren, war der Tag der offenen Tür in diesem Jahr „sehr entspannt“, auch wenn ein Großteil der knapp 400 Mitglieder ordentlich zu tun hatte.

Für die Kameradinnen und Kameraden war es aber auch eine gute Gelegenheit, mit den Brandschützern aus der Umgebung ins Gespräch zu kommen, denn der Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Bensheim-Mitte ist auch bei den Stadtteilwehren wie auch bei den Hilfsorganisationen von THW, DRK und Malteser ein fester Termin im Kalender.

Alexander Merk und Stefan Fasser hatten am Sonntag aber auch noch Gelegenheit für ein besonderes Dankeschön. Denn auch Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert war gekommen und da sie außerdem noch einen runden Geburtstag hatte, wurde die Gelegenheit genutzt, ihr mit einem Blumenstrauß zu gratulieren und für ihre Unterstützung zu danken.

Dank sagen die beiden Feuerwehr-Verantwortlichen aber auch der Bevölkerung, die durch ihre rege Teilnahme ebenfalls einen Beitrag zur Unterstützung der Hilfsorganisation geleistet hat. Auch dem Spielmannszug von Oald Bensem wurde gedankt, der die Veranstaltung mit einem musikalischen Beitrag bereichert hatte.

© Jeanette Spielmann

© Bild: Ernst Lotz

Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 24.09.2024

Originalbericht: https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim_artikel,-bensheim-nachwuchs-von-feuerwehr-rotkreuz-und-co-ist-gut-geruestet-fuer-den-ernstfall-_arid,2214262.html